Der gute Mensch von Sezuan

Drei Götter wollen beweisen, dass sich auf der Erde zumindest ein guter Mensch finden lässt, damit die Welt so bleiben kann, wie sie ist. Nach vielen vergeblichen Versuchen, treffen sie auf Shen Te, eine Prostituierte, die ihnen als einzige selbstlos Unterkunft gewährt. Zum Dank erhält sie 1000 Silberdollar, ein kleines Vermögen, das sie in einen Tabakladen investiert. Die Gutmütigkeit von Shen Te wird von ihren Mitmenschen schamlos ausgenutzt. Um überleben zu können, erfindet sie einen skrupellosen Vetter Shui Ta, in dessen Haut sie immer wieder schlüpft. Shui Ta wendet die Gesetze des Kapitalismus rigoros und rücksichtslos an und der Konflikt spitzt sich immer weiter zu.

Brechts antikapitalistisches Parabelstück ›Der gute Mensch von Sezuan‹ wird 1943 uraufgeführt. 75 Jahre später erweist es sich im Kontext von Globalisierung und Neoliberalismus als beklemmend aktuell.

Zwei weiße Personen vor einer hellen Wellblechwand. Links Mare Kraus in einem zu großen schwarzen Nadelstreifenanzug mit roter Krawatte und schwarzem Schlapphut auf dem Kopf. Die Hände hat dey in die Taschen gesteckt. Die blonden langen Haare sind zurückgebunden und gucken teilweise aus dem Hut heraus. Mare hat einen schwarzen aufgemalten Schnauzer und guckt nach links unten. Rechts daneben Rune Jürgensen, eine männlich gelesene Person in Polizeiuniform. Er trägt einen Polizeihut, eine blaues Jacket mit Gürtel und Schlagstock und eine blaue Krawatte. Er hält ein rotes Notizbuch in den Händen und schreibt etwas auf.

Zwei weiße Personen sitze auf einer Bank vor einer hellen Wellblechwand. Sie blicken beide ins Leere. Links sitzt Jonas Minthe, eine männlich gelesene Person in Jeans, Anzugsjacke und weißem Hemd. Die Hände hat er in den Schoß gelegt. Er trägt die Haare braun und kurz und einen Bart. Rechts sitzt Mare Kraus. Mare trägt ein helles rosanes Nachthemd und einen weißen Brautschleier mit Blumenkranz. Deren blonden Haare sind nach hinten gebunden. Das Make-Up ist verwischt. Dey hat die Hände in den Schoß gelegt.

Eine beleuchtete Bühne. Graue Wellblechwände. Im Vordergrund liegt eine Gruppe von sieben oder acht Personen auf dem Boden. Sie tragen zusammengewürfelte Kleidung. Es sind Männer und Frauen. Eine Person links auf dem Boden hält eine leere Glasflasche nach oben. Sie scheinen teilweise betrunken. Sie sind als obdachlose Menschen interpretierbar. Im Hintergrund betritt Mare Kraus, eine weiße Person, die Bühne. Dey trägt einen zu großen Nadelstreifenanzug, eine rote Krawatte und einen Schlapphut. Dey hält eine leuchtende Taschenlampe in die Menge und scheint sie vertreiben zu wollen. Mare hat einen aufgemalten schwarzen Bart und blonde, zurückgebundene Haare, die aus dem Hut herausgucken.

Mare Kraus, eine weiße Person mit langen blonden Haaren sitzt kniend auf einer beleuchteten Bühne. Im Hintergrund Wände aus Wellblech. Im Vordergrund ein schwarzer Stuhl aus Holz. Mare Kraus kniend links daneben, einen Arm auf den Stuhl gelegt, der andere aufgestützt und den Kopf in die Hand gelegt. Mare hat lange blonde Haare und verschmiertes Make-Up. Dey trägt eine zu große Anzugshose mit Nadelstreifen und Hosenträgern und eine rote Krawatte. Darunter ein rosanes Trägertop. Die Anzugsjacke liegt hinter demm auf dem Boden. Die schwarzen zu großen Schuhe stehen rechts neben dem Stuhl. — © Oliver Fantitsch, 2018

Credits

Regie: Wolf-Dietrich Sprenger
Mit: Mohammad-Ali Behboudi; Isabell Fischer; Maria Hartmann; Rune Jürgensen; Benjamin-Lew Klon; Jessica Kosmalla; Mare Kraus; Annika Martens; Jonas Minthe; Christoph Tomanek; Oliver Warsitz
Bühne und Kostüm: Achim Römer
Dramaturgie: Stefan Kroner
Musikalische Leitung: Christoph Iacono